SEO-Tipp: Verwendung von HTTP/2

Über HTTP/2 gelingt ein weiterer PageSpeed-Push weil der bereits seit 2015 existierende Standard wesentliche Verbesserungen im Austausch mit

Im Rahmen von Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO für Search Engine Optimization) geht es immer wieder auch um die Beschleunigung von Website-Ladezeiten. Dazu gehören beispielsweise die Bildgrößen sowie die Komprimierung CSS- und / oder JS-Dateien. Beschleunigung kann aber auch schon über die Anwendung des Hypertext Transer Protocol (kurz: HTTP, englisch für Hypertext Übertragungsprotokoll) gelingen. Dass es hier einen (schon alten) neuen Standard in Form von HTTP/2 gibt, ist vielen Website-Betreibern nicht bewusst, weswegen sie die Vorteile dieses Standards nicht nutzen.

Was ist HTTP?

Die Zeichenkette HTTP ist den meisten Internet-Nutzern bekannt. Sie steht ganz zu Beginn einer URL, die in die URL-Zeile eines jeden Browsers eingegeben wird. In der Regel wird diese auch bei Nicht-Verwendung vom Browser automatisch ergänzt. Der Grund hierfür ist einfach: HTTP definiert das Datenübertragungsprotokoll, über das Daten von einem Webserver auf den Client, also einen lokalen Browser, übertragen werden. Um hier einen einheitlichen Standard zu definieren, arbeiten die Internet Engineering Task Force (kurz IETF) und das wichtige World Wide Web Consortium (kurz: W3C) zusammen. Beide Gremien arbeiten gemeinsam an Standards und entwickeln diesen Datenübertragungsstandard weiter. Wichtige Ergebnisse hieraus sind beispielsweise HTTPS sowie eben HTTP/2. Die genaue Funktionsweise von HTTP wird am ehesten in der Unterscheidung zu HTTP/2 deutlich.

Was ist das Besondere an HTTP/2?

HTTP/2 gibt es bereits seit 2015 und hat den vorher geltenden Standard HTTP/1.1 abgelöst. Haupttreiber dieser Weiterentwicklung waren im übrigen die zwei privatwirtschaftlichen Unternehmen Google und Microsoft. Beide haben den Anspruch, mit ihren jeweiligen Browsern und Produkten die Datenübertragung zu beschleunigen und das Internet damit für die jeweiligen Anwender attraktiver zu gestalten. Aus diesem Grund ist auch wenig verwunderlich, dass das von Google entwickelte System SPDY die Grundlage für HTTP/2 darstellt.

Die besonders große Stärke in diesem Protokoll liegt in der Reduktion von Anfragen sowie in der schnelleren und eleganteren Auslieferung der entsprechend vom Browser beim Webserver angeforderten Informationen. Die Vorteile bei der Verwendung von HTTP/2 in der Übersicht:

  • Ein-Kanal-Kommunikation: Die Kommunikation findet nun – anders als bisher – nur noch über einen Kanal statt. Das gestaltet die Kommunikation leichter und weniger bandbreitenintensiv, sodass Verstopfungen bei der Datenübertragung unterbunden werden.
  • Stream Dependency: Der Browser teilt dem Server mit, welche Daten für ihn am wichtigsten sind. Dadurch werden in erster Instanz erstmal nur die Daten geladen, die für eine reibungslose und schnelle Darstellung erforderlich sind. Hat der Browser bestimmte Datenpakete beispielsweise im Cache abgelegt, die ihr definiertes Ablaufdatum noch nicht erreicht haben, benötigt er diese nicht so dringend wie andere Datenpakete.
  • Kopfzeilen-Kompression: HTTP-Header beinhalten zahlreiche relevante Informationen für eine Website, etwa den gewünschten zu ladenden Zeichensatz. Bist zu HTTP/2 war es nicht möglich, diesen Header angemessen zu komprimieren. Mit der nun möglichen Kompression ist dieses Datenpaket kleiner und kann schneller verwendet werden.
  • Server Push: Der Server ist nun in der Lage, Daten zu liefern, die der Browser gar nicht angefordert. Der Server weiß also zum Zeitpunkt der Anfrage bereits, dass diese Daten für die weitere Darstellung ohnehin benötigt werden. Statt den Browser eine weitere Anfrage stellen zu lassen, liefert er die entsprechenden Datenpakete schon aus.

Es gibt noch einige, weitere, kleinere Verbesserungen in der Kommunikation, die im Kern auch darauf basieren, dass sich die Kommunikation zwischen beiden Komponenten verbessert. Der nachfolgende Screenshot, erstellt über Akamai, zeigt die Funktionalität und den Zugewinn auf beeindruckende Art und Weise. Er macht gleichzeitig deutlich, dass Anwender immer auch aktuelle Browser-Versionen verwenden sollten.

Ladezeiten im Vergleich: HTTP/1.1 vs. HTTP/2

Ursprünglich war angedacht, TLS (also SSL-Zertifikate) verpflichtend an die Verwendung von HTTP/2 zu koppeln. Das hat sich im Rahmen des offiziellen Standards nicht durchgesetzt. Chrome, Opera und Firefox unterstützen als Browser HTTP/2 jedoch nur dann, wenn die Verbindung auch verschlüsselt aufgerufen wird. Neben einigen anderen Gründen, ist also auch die Verwendung von HTTP/2 ein Grund dafür, auf SSL-Zertifikate umzustellen.

Wie können Website-Betreiber Ihre Website auf HTTP/2 umstellen?

Um selbst in den Genuss dieses Standards zu kommen, ist ein Gespräch mit dem eigenen Provider erforderlich. Die von camalot betreuten Kunden mit SSL-Zertifikat (also alle) nutzen aufgrund der technischen Infrastruktur alle HTTP/2. In Einzelfällen wird aufgrund des zur Anwendung kommenden CMS der Server Push nicht genutzt. Bei den meisten größeren Providern ist eine Umstellung auf HTTP/2 in dem Moment wirksam, wo ein gültiges SSL-Zertifikat eingebunden wird. Sollte hier Unsicherheit bestehen, ist ein Kontakt zu betreuenden Digital-Partner sicherlich der nächste Schritt, um die Seitenladezeit weiterhin zu verbessern.

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